Sonntag, 27. Mai 2012

Safe House (Afrika Boombaataa?)


Tobin Frost (Denzel Washington) ist ein abtrünniger CIA-Agent, der seit Jahren Geheimdienstinfos vertickt. Seit er aber in Besitz eines Datenspeichers ist, wird er von Brutalos gejagt und schließlich gezwungen, sich in der südafrikanischen US-Botschaft zu stellen. Zur Befragung bringt die "Firma" ihn in einen sicheren Unterschlupf, den Matt Weston (Ryan Reynolds) seit Monaten gelangweilt betreut. Nach einem Überraschungsangriff auf das Safe House befinden sich Frost und Weston auf der Flucht vor den schießwütigen Verfolgern, während die CIA-Vorgesetzten (Brendan Gleeson, Vera Farmiga, Sam Shepard) grübeln, ob Weston ein Verräter ist...

Mit Knarren und Karren durch Südafrika, zumindest zum WM-Stadion, in die Townships und aufs Land - das ist Safe House. Ein (humorloser) Buddy-Film, in dessen Verlauf sich Frost und der eigentliche Protagonist Weston natürlich annähern, angesiedelt im Schlapphutmilieu, wo jeder außer Weston ein doppeltes Spiel zu spielen scheint. Trotzdem oder gerade deswegen: Große Überraschungen darf man hier nicht erwarten. Zum Ausgleich gönnt sich der Film selten eine Verschnaufpause und präsentiert Verfolgungsjagden, Schießereien und Faustkämpfe in schöner Abwechslung. Safe House versucht dabei realistisch zu bleiben, gerät so jedoch selten eindrucksvoll. Bemerkenswert sind nur die mit wackelnder Kamera - eher nervig - festgehaltenen Prügeleien, die nichts mit eleganter Kampfkunst zu tun haben, sondern zu schweißtreibenden und blutigen Ausdauerschlachten werden. Zum Ende werden Ecken und Kanten noch schnell politisch/moralisch korrekt abgeschmirgelt und das solide, aber bald vergessene Hollywood-Debüt von Regisseur Daniel Espinosa ist nach knapp zwei Stunden vorbei.

SAFE HOUSE von Daniel Espinosa (R) und David Guggenheim (B), USA 2012, IMDb, RT, FZ. Bildrechte: © Universal Pictures

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