Freitag, 30. November 2012

Shortcuts: 21 Jump Street, Night of the Demons & Thale

21 Jump Street


Depp(en)! Von der "kultigen" Jugendserie Ende der 1980er, die ich nie gesehen habe, zu einer chaotischen Kinokomödie - das kann ja heiter werden. Schmidt (Jonah Hill) ist ein Außenseiter an seiner Schule und tritt eingangs im Slim-Shady-Outfit auf. Dies wird natürlich mit Eminem-Mucke unterlegt, damit auch jeder Zuschauer den visuellen Gag versteht. Er und die Sportskanone Jenko (Channing Tatum) treffen sich später auf der Polizeiakademie wieder und helfen sich gegenseitig durch die Ausbildung. Schließlich landen sie aufgrund ihren jungen Aussehens als Undercover-Ermittler an einer High School und sollen einen Drogenring sprengen. Bis dahin muss der viel zu alberne Anfang überstanden werden und der unausgegorene Tonfall des Films wird ein Problem bleiben: Blödelfarce, Schulkomödie, Actionkrimi? Recht gewitzt spielt 21 Jump Street mit früheren und heutigen Jugendtrends und verdreht das typische Streber-Sportler-Schema, bleibt aber meist oberflächlich denn hintersinnig. Gelungen und Highlight des Films sind die abstrusen und unangebrachten Kommentare der Protagonisten, auch als gegen Ende überraschend blutig, aber stets undramatisch herumgeballert wird. Man kann lachen, manchmal.

21 JUMP STREET von Phil Lord (R), Chris Miller (R) und Michael Bacall (B), USA 2012, IMDb, RT, FZ

Night of the Demons


Halloween! Maddie (Monica Keena), Lily (Diora Baird) und Suzanne (Bobbi Sue Luther) besuchen die langerwartete Party von Angela (Shannon Elizabeth) in einem leerstehenden Anwesen mit mysteriöser Vergangenheit. Doch nachdem die Polizei den Laden dichtgemacht hat, wollen ein paar Dämonen noch weiterfeiern... Die vollbusigen Darstellerinnen laufen natürlich in entsprechenden Kostümen herum bzw. irren bald kreischend durchs Horrorhaus. Hier ein bisschen Gore, da etwas nackte Haut und dort ein paar nette Monstermasken. Aufregend oder gruselig ist diese dämonische Nacht kaum, setzt auch mehr auf teils ganz lustige Witze. Plötzlich und völlig aufgesetzt wird dann das simple Geschehen haargenau erklärt, denn "die anderen sind jetzt Dämonen. Sie sind nicht mehr die, die wir kannten. Sie sind jetzt böse, sie sind fies, hinterhältig, mordlüstern und pervers". Die Erläuterungen sind jedoch überflüssig, da der Film mit einem passend im Stummfilmstil gedrehten Prolog beginnt - der bereits das Wesentliche vorwegnimmt. Nights of the Demons ist eine klischeehafte und günstige Horrorkomödie, immerhin einigermaßen spaßig samt Schauwerten für männliches Publikum (der aufgedunsene Edward Furlong dürfte das andere Geschlecht dagegen wenig begeistern).

NIGHT OF THE DEMONS von Adam Gierasch (R, B) und Jace Anderson (B), USA 2009, IMDb, RT, FZ

Thale


Schade! Das Filmplakat definiert mal eben den Begriff "Spoiler" neu. Aber ohne dessen Kenntnis entspinnt Thale langsam und wortkarg seine Geschichte von zwei Tatortreinigern (Erlend Nervold und Jon Sigve Skard), die am hellichten Tag - das verrät das Plakat nicht - eine abgelegene Waldhütte säubern müssen. Ein typischer Horroraufbau, aber die Spannung, als die beiden merkwürdige Kellerräume entdecken, wird durch die Entschleunigung und die lakonischen Protagonisten effektvoll verstärkt. Mit der Entdeckung einer jungen Frau (Silje Reinamo) bricht das Unheil immer noch nicht los, während sich Andeutungen mehren. Und dann wusste Regisseur und Autor Aleksander Nordaas offenbar nicht weiter und setzt neben einem bereits etablierten Erzählmittel zusätzlich auf konstruierte Rückblenden - der Erklärbär frisst den Film, der nun mit ausschweifendem und zumindest recht wortgewandtem Voice-over bisweilen gar an Die Wand erinnert. Ein kitschiges Ende darf ebenso wenig fehlen und gegen diese ganzen Fehltritte kommen die poetische Bildgestaltung, schöne Musik, Grundidee und ordentlichen Effekte schwerlich an.

THALE - EIN DUNKLES GEHEIMNIS von Aleksander Nordaas (R, B), Norwegen 2012, IMDb, RT, FZ

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